Ein neuer Sommer und auch ein neues Windows Großupdate stehen vor der Tür, wieder wird es automatisch verteilt und wieder gibt es einige Neuerungen, die, wenn man sich mit ihnen auseinandersetzt, durchaus die Systemsicherheit deutlich verbessern.
Die wohl interessanteste Neuerung ist die so genannte SANDBOX, nein, das hat nichts mit Sonne, Sand und Strand zu tun.
Die Sandbox ermöglicht es, Programme und Dateien anzusehen und auszuführen, ohne dass eventuelle Schadprogramme auf das eigentliche System zugreifen können, was sehr interessant ist, da hier somit z.B. den Kryptotrojanern, oder auch anderen zweifelhaften Programmen ein Riegel vorgeschoben wird, jedoch nur, wenn die Sandbox auch genutzt wird.
Hier kommen wir aber nun zu einem der Knackpunkte, die Sandbox ist erst mit Windows 10 Pro verfügbar und nicht in der Home Version, was problematisch ist, da die meisten PCs im Heimbereich eben mit Windows 10 Home ausgestattet sind, da diese für die Hersteller zwar unwesentlich, aber eben doch billiger als die Pro Version ist.
Also wie funktioniert das Ganze:
Wenn Windows 10 Pro mit dem neuen Update läuft, so kann über die Systemsteuerung unter Programme und Funktionen die Sandbox dazu installiert werden, Voraussetzungen sind neben Win10 Pro idealerweise 8GB RAM, sowie im Minimum 1GB freier Speicher, vorzugsweise auf einer SSD, auch hier haben wir wiederum einen Knackpunkt, aber zu dem komme ich später noch.
Ist die Sandbox installiert, so könnt ihr, ähnlich wie bei einer herkömmlichen Virtualisierung mit Programmen wie VM Ware-Player oder Virtualbox, ein Windows im Windows starten. Unterschied ist hierbei, dass die Sandbox bei einem neuen Start wieder an ihrem Ausgangspunkt zurückkehrt, mit anderen Worten, sie startet immer als reines leeres Windows ohne Daten usw…
Insgesamt eine wirklich nette Neuerung, nur leider für den 08/15 Standarduser, der im wesentlichen Mail abruft, Zeitung im Internet liest und Youtube schaut, leider so gut wie nutzlos, da für die Anwendung doch ein etwas höheres Grundwissen benötigt wird.
Wie oben erwähnt, ist empfehlenswert 1GB freien Speicher zu haben, um die Sandbox zu nutzen, hört sich an sich nicht viel an, jetzt ist es aber so, dass das gesamte Update 32GB benötigt und davon 7GB für zukünftige Updates reserviert werden, die der Nutzer dann nicht mehr zur Verfügung hat, das ist zwar in Zeiten wo 4TB Festplatten einem förmlich nachgeworfen werden, recht wenig, doch wenn man nun davon ausgeht, das die meisten Notebooks nur mit 256GB großen SSDs ausgestattet sind, schon ein ordentlich großer Bereich der danach fehlt.
Machen wir mal eine Milchmädchenrechnung:
Wir haben einen PC mit 256GB SSD, darauf haben wir Windows 10 Pro als Herstellerinstallation und da rechnen wir mal ~ 40GB werden verbraucht, nun haben wir ein paar Programme und Spiele für die lieben Kinder darauf, macht, wenn ich z.B. nur an das Spiel Fortnite denke, das alleine ~ 9GB benötigt, bestimmt im Gesamtverbrauch locker 20GB, also haben wir bis jetzt 60GB verbraucht, ohne dass wir noch auf irgendwelche Daten eingegangen sind. Also Daten, Fotos, Videos, Filme, sonstige Dokumente, Musik von diversen Anbietern, sind wir gnädig und rechnen mal für das alles ~ 80GB, somit kommen wir auf einen Gesamtverbrauch von 140GB, was auch in etwa einem heutzutage üblichen belegten Platz auf einem System entspricht. Hier kommen jetzt nochmal für das Update 32GB hinzu, so kommen wir also auf 172GB Platzbedarf, somit bleiben uns nur mehr knappe 84GB für Daten und Programme. Windowsupdates gibt’s jedoch auch weiterhin, die jedes Mal wieder Platz benötigen, somit muss ich leider sagen, so gut das Update und die Neuerung der Sandbox auch ist, viele werden das Update entweder nicht installieren können oder gezwungen sein, ihre System SSD durch was Größeres zu ersetzen.
Eventuell ist nun der Gedanke aufgekommen: „Ha, ich habe Windows Home, also tangiert mich das nicht“, diesen Hoffnung ist leider trügerisch, auch die Home Version bekommt das 32GB große Update, nur lässt sich auf dem System schlicht die Sandbox nicht aktivieren.
Womit der Kunde nun wieder mehr oder weniger gezwungen wird, seine System SSD zu vergrößern oder notfalls das Update nicht zu installieren, doch Windows lässt einem da eben zu oft keine Wahl und dann steht man plötzlich da und hat nur mehr 3GB freien Speicherplatz auf C: *seufz*
Aber auch dafür gibt es Abhilfe:
Das Positive an der Sache ist, dass die Kosten einer Aufrüstung mit ~ € 150,– durchaus überschaubar sind und man da auch für die Zukunft einen deutlichen Mehrwert für das PC System hat.
Auch ist für alle Windows 10 Pro Anwender die Sandbox durchaus interessant, wenn man sich mit der Materie auseinandersetzen will, wenn nicht, ist es zwar Nice to Have, aber nicht weiter von Belang, da es ohnehin nicht genutzt wird.